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Warten auf den Archäologen

Mitgliederversammlung des Landeck-Vereins / Vorsitzender Frey hat Sorgen:  Burgrestaurierung verzögert und Zufahrt gesperrt 

Klaus Frey (Bild Maerz)Eigentlich läuft alles bestens im 137 Jahre alten Landeckverein: Die Kasse stimmt, die Feste und Konzerte brummen, die Mitgliederzahl steigt. Dennoch plagen den 1. Vorsitzenden Klaus Frey einige Sorgen, wie er jetzt in der Hauptversammlung des Burgvereins den Mitgliedern berichtete. Dabei geht es zum einen um die laufenden Restaurierungsmaßnahmen, die immer wieder durch Verzögerungen geprägt seien. Zwar sind die Arbeiten im inneren Hof abgeschlossen, aber im Zwinger, der „von Baggern wild durchwühlt“ sei, habe die Sanierung zurzeit Pause.

Der Grund: Bei der Bauforschung wurde aufgrund von Balkenlöchern festgestellt, dass sich in diesem Bereich wohl ein Laufgang befunden habe. Um diese Erkenntnis zu vertiefen, müsse nun ein Archäologe „nachbaggern“ und nach weiteren Löchern in der Zwingermauer suchen. „Vorerst passiert gar nichts, bis der Archäologe kommt“, stellte Klaus Frey verärgert fest, „und wir sind leider von den ausführenden Organen komplett außen vor gelassen worden.“ Bisher sei nicht klar, ob beim Landeckfest wie üblich auch der Zwinger genutzt werden könne. „Wir müssen die Händler vertrösten – das ist ganz schlecht.“

Zweites Problem: Ein Weg, der rund um die Burg führt, wurde bisher als Zufahrt  zum Beispiel für die Andienung der Gaststätte genutzt. Er musste jetzt für Fahrzeuge und sogar für Fußgänger gesperrt werden, weil ein tiefer Riss festgestellt wurde, verursacht wahrscheinlich durch die aktuellen Sanierungsarbeiten, so Frey. Probebohrungen hätte ergeben, dass der Untergrund aus aufgeschüttetem Schutt besteht. Man müsse befürchten, dass der gesamte Hang abrutscht. Eine Sanierung des Wegs wäre sehr aufwändig – der Vorsitzende schätzt die Kosten auf eine Million. Deswegen gebe es jetzt Überlegungen, die Burgbrücke so zu verstärken und umzubauen, dass sie als Zufahrt genutzt werden kann. „Wir brauchen die Zufahrt und wir hoffen, dass die Denkmalpflege das auch so sieht“, betonte Frey.

Zu Beginn der Mitgliederversammlung hatte der Vorsitzende von Arbeitseinsätzen und Investitionen in die Burg berichtet. So wurde die komplette Zufahrt zur Landeck beleuchtet und das Dachgeschoß des Kiosks hergerichtet, das jetzt als Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter der Burgschänke dient. Einige Stolperstellen wurden bereinigt, ein Parkplatz für die Belegschaft hergestellt. Dass die Finanzen des Landeckvereins trotz hoher Investitionen in Ordnung sind (vor zwei Jahren hat der Verein das gesamte Inventar der Gaststätte erworben), wies Günter Nuss in seinem Kassenbericht nach. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet, Neuwahlen standen diesmal nicht auf der Tagesordnung.