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Kleinod mit Geschichte öffnet jetzt die Türen


Burg-Landeck-Stiftung übernahm Patenschaft für Nikolauskapelle / Stiftungsfest mit vielen Gästen

 

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Es wäre so schön gewesen: Ein sonniges fröhliches Stiftungsfest in Klingenmünster mit mehreren Stationen rund um die Nikolauskapelle hatte die Burg-Landeck-Stiftung geplant. Aber das Fest fand bei „mildem Winterwetter“ statt, wie Stiftungsvorsitzender Klaus Frey mit Galgenhumor bemerkte. Und demnach nicht vor, sondern in der Kapelle, bei drangvoller Enge. Eine fröhliche Veranstaltung wurde es trotzdem – nur keine sonnige.
nikolaus 2.JPGDer Anlass: Die Burg-Landeck-Stiftung hat die Patenschaft der Nikolauskapelle, die im Besitz des Bezirksverbands Pfalz ist, übernommen und wird in Zukunft dafür sorgen, dass der stimmungsvolle spätromanische Bau regelmäßig geöffnet wird. Außerdem werden die Wanderer, die am Kapellchen vorbeikommen, und andere Interessierte mit Informationen versorgt. Infotafeln geben Auskunft über die Geschichte der kleinen Kirche und des Magdalenenhofs, der unmittelbar daneben stand und in den sechziger Jahren abgerissen wurde. nikolaus 0.JPG Im Magdalenenhof wurden zwei bekannte und interessante Klingenmünsterer geboren, Johannes Klein (1845 bis 1917), Ingenieur, Erfinder und Gründer der Frankenthaler Pumpenfabrik Klein, Schanzlin und Becker, sowie Albert Decker (1883 bis 1967), Jurist, Historiker und Senatspräsident am Bayerischen Verwaltungsgerichtshof.  Auch über diese Persönlichkeiten wird auf Tafeln informiert. Ein Albert-Decker-Weg führt bereits an der Kapelle vorbei, ein zweiter Pfad wurde nun Johannes-Klein-Weg benannt.
Klaus Frey sagte in seiner Begrüßung, die Stiftung wolle mit der Übernahme der Patenschaft stärker in den Fokus der Öffentlichkeit treten, um damit auch weitere Sponsoren für Erhaltung und Ausbau der Denkmale rund um Klingenmünster zu finden.nikolaus 3.JPG SWR-Journalistin Judith Kauffmann moderierte eine muntere Talkrunde, in der zunächst Kreisbeigeordneter Nikolai Schenk, Verbandsbürgermeister Hermann Bohrer und Ortsbürgermeister Erwin Grimm zu Wort kamen. Alle lobten das Bürgerengagement, das in der Patenschaft zum Ausdruck komme.
Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder erklärte, der Bezirksverband fühle sich weiterhin verpflichtet, für den Erhalt der Kapelle zu sorgen. Was er nicht leisten könne, sei, während der Öffnungszeiten auf die kleine Kirche aufzupassen. Diese Aufgabe haben 15 freiwillige Helfer übernommen. Auch das benachbarte Pfalzklinikum wird weiterhin ein wachsames Auge für die Nikolauskapelle haben, wie Geschäftsführer Paul Bomke versicherte. Bei der Schlüsselübergabe betonte Günter Nuss von der Landeck-Stiftung, man sei sich der Verantwortung bewusst und werde das Vertrauen nicht enttäuschen.
Rolf Übel, Archivar der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern, hat sich in die Geschichte der Kapelle und Magdalenenhofs eingearbeitet. Von ihm stammt der Text auf den Infotafeln und in einem Flyer, der am Stiftungsfest erstmals vorgestellt wurde. Eine ausführliche Broschüre ist in Arbeit. Übel bezeichnete die Nikolauskapelle, die eine wechselvolle Geschichte hat, als „Juwel der Übergangszeit von der Romanik zur Gotik“.
Aus dem Leben von Johannes Klein berichtete Ulrich Bingenheimer, der bei KSB für Kommunikation zuständig ist. Peter Eyer, Enkel von Albert Decker, erinnerte an seinen Großvater. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Südpfalz-Brass unter Leitung von Peter Kusenbach; die August-Becker-Trachtengruppe brachte das Kunststück fertig, im engen Kapellenchor einen Tanz aufzuführen.

Öffnungszeiten der Nikolauskapelle: Jeden Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr, an jedem ersten und dritten Mittwoch im Monat von 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr. Diese Zeiten gelten vorerst für Juni und Juli. Je nach Interesse sollen sie  danach eventuell verändert werde