Aktion mit Drehleiter an der Nikolauskapelle
Klingenmünster. Es gehört untrennbar zur Nikolauskapelle: das bimmelnde Glöckchen im Turm. Doch im April war die kleine Glocke, die man im Kapelleninneren mit einem Seil vor dem Chorbogen zum Läuten bringen konnte, plötzlich verstummt. Ratlosigkeit bei den Verantwortlichen von der Burg-Landeck-Stiftung, die vor neun Jahren die Patenschaft der Kapelle übernommen haben. Dem Rätsel auf die Spur zu kommen, ist nämlich gar nicht so einfach. In das Dachgeschoss des spätromanischen Bauwerks gelangt man nur durch eine sehr enge Luke an der Giebelseite. Dorthin führt keine Treppe, und eine hohe Leiter anzulegen wäre eine sehr wackelige, gefährliche Angelegenheit.
Was tun? Der Stiftungsvorstand wandte sich hilfesuchend an das Pfalzklinikum, dessen Träger, der Bezirksverband Pfalz, Besitzer der Kapelle ist. In der mechanischen Werkstatt des Klinikums wusste man Rat und holte die klinikeigene Feuerwehr zu Hilfe. Die Wehrleute kamen prompt mit der großen Drehleiter angebraust und hievten im Korb einen schlanken Mann bis zur Luke. Schnell wurde entdeckt, dass die Aufhängung des Klöppels durchgerostet war, so dass das Glöckchen auf dem Speicherboden gelandet war. Die mechanische Werkstatt schweißte das defekte Teil, und in einer weiteren Drehleiter-Aktion wurde die Glocke wieder befestigt. Jetzt klingt sie wieder wie eh und je. Die Glocke ist vor allem bei Kindern beliebt, die mit ihren Familien die Nikolauskapelle besuchen: Mit Begeisterung ziehen sie am Seil und lauschen dem Geläut.
Die Aktion Glockenrettung lief ganz und gar auf ehrenamtlicher Basis, für die Stiftung sind keine Kosten entstanden.
Information: Die Nikolauskapelle ist seit Anfang Mai wieder regelmäßig geöffnet: Samstag, Sonntag, an Feiertagen sowie an jedem ersten und dritten Mittwoch von 14 bis 17 Uhr.