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10.07.2022

Klingenmünster. „Vun gude Müdder, schrulliche Dande un goldiche Krotte“ – also von der ganzen Bandbreite der Pfälzer Charaktere – erzählt Wilfried Berger am Sonntag, 17. Juli, um 16 Uhr in der Remise der Keysermühle, Bahnhofstraße 1. Der Mundartpoet, in Essingen geboren und aufgewachsen, ist in Klingenmünster wohl bekannt: Seit Jahren liest er hier auf Einladung der Burg-Landeck-Stiftung regelmäßig aus seinen Werken. Diesmal bringt er musikalische Begleitung mit: Zwischen den Textbeiträgen spielt Ulrich Harsch auf der Gitarre, Wilfried Berger selbst musiziert auf dem Flügel. Der heute 86-jährige Autor, ehemals Lehrer, ist in Sachen Mundarttexte ein Spätberufener. Erst als Pensionär schrieb er sein erstes Gedicht „De Grabb un de Fuchs“, sozusagen die pfälzische Version der la Fontaine-Fabel „Der Rabe und der Fuchs“. Damit gewann er 2005 auf Anhieb den Wettstreit der Mundartdichter in Bockenheim. In den folgenden Jahren räumte er immer wieder Preise ab, so auch beim Mundartwettbewerb Dannstadter Höhe. Auch in diesem Jahr tritt der Poet, der im elsässischen Lobsann eine zweite Heimat gefunden hat, wieder bei der Konkurrenz um den besten Text an. Seine Gedichte und kurzen Erzählungen sind von leisem Humor, oft auch von Melancholie geprägt. Wilfried Berger sinnt vergangenen Zeiten nach, erzählt von Kinderspielen, die es heute nicht mehr gibt, von seiner Verwandtschaft, vom dörflichen Leben. Aber es geht auch um die Freuden und Plagen des Alters und den Verlust einer großen Liebe. Der Eintritt zu der literarisch-musikalischen Veranstaltung ist frei; es wird jedoch eine Spende für die Nikolauskapelle erbeten, um deren Erhalt und Restaurierung sich die Landeck-Stiftung bemüht. Wilfried Bergers Buch „Pälzer G’schichte, Gedichte unn e bissel dumm Zeich“, das mit dem Wilhelm-Dautermann-Preis ausgezeichnet wurde, kann nach der Lesung erworben werden – natürlich vom Autor signiert.