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21.09.2019

Krimi auf den Spuren der Exilkünstler

Lilo Beil liest in der Nikolauskapelle

Wo du Kind warst, da ist Heimat“, sagt Lilo Beil. In diese Kinderheimat, die Südpfalz, zieht es die Autorin, die seit über 50 Jahren im Odenwald lebt, immer wieder zurück. Am Samstag, 21. September, um 16 Uhr liest sie in der Nikolauskapelle bei Klingenmünster aus ihrem aktuellen Buch „Mädchen im roten Kleid“.

Die frühere Lehrerin schreibt überwiegend Regionalkrimis, aber auch Erzählungen aus der Kindheit gehören zu ihrem Repertoire. Oft geht es um Vergangenheitsbewältigung: Im jüngsten Buch bewegt der Ermittler Friedrich Gontard sich zwischen gegenwartsnahen mysteriösen Morden und den langen Schatten des Dritten Reichs. Gontard begegnet im Frankreichurlaub einer jungen Frau, die eine vage Kindheitserinnerung in ihm auslöst. Als wenig später auf einer Kunstauktion das Gemälde eines Exilkünstlers auftaucht und zwei Morde geschehen, beginnt er Zusammenhänge zu ahnen. Die Ermittlungen führen tief in die Vergangenheit und öffnen den Blick auf die tragische Lebensgeschichte von Exilkünstlern während der Naziherrschaft.

Lilo Beil wurde 1947 im alten protestantischen Pfarrhaus in Klingenmünster geboren (heute Weingut Kuhn). Ihr Vater Rudolf Seiferling vertrat als Pfarrer dort seinen Kollegen, der in Kriegsgefangenschaft geraten war. Später war der Vater bis zur Pensionierung in Winden tätig; die Kindheitserinnerungen der Autorin beziehen sich auf diese Zeit. „Mein erstes Buch, der ‚Maikäfersommer‘, ist eine einzige nostalgische Liebeserklärung an die Südpfalz“, sagt sie.

Die Autorin liest auf Einladung der Burg-Landeck-Stiftung und verzichtet auf ein Honorar. Der Eintritt zur Lesung ist frei, die Besucher werden aber um eine Spende für die weitere Restaurierung der Nikolauskapelle gebeten.

Rita Reich